Kandy Bild von Alfred Graf Vorderseite

Galerie Inside Dornbirn

Eindrücke

Das Verhältnis heutiger Menschen der westlichen Hemisphäre zur sie umgebenden Natur wirkt oft sehr abgehoben oder losgelöst. In seiner Arbeit ruft Alfred Graf zur Rückkehr in einen stärkeren Einklang auf.

Während Reisen und Wanderungen lässt er sich ganz auf  die ihn umgebenden Landschaften ein, um das Essentielle zu entdecken und zu sammeln.

Er sucht Momente in denen etwas in ihm mit der Landschaft in Resonanz tritt und seine Aufmerksamkeit auf besondere Sedimente oder farbige Steine verweist sowie auf Lichtreflexe, Strukturen, Wellenkräuselungen, an die sich Erinnerungen, Träume, Erlebnisse anhängen und manchmal in einer eruptiven Welle Unbewusstes aufsteigt.

Im Atelier werden diese Eindrücke vom Künstler ausgewertet, Stimmungen und Farberlebnisse malerisch mit Tempera auf Papier festgehalten und zur „Grundierung“ der Bildobjekte verdichtet. Darüber spannt Alfred Graf eine zweite Schichte aus Gewebe, die mit Bienenwachs und den gesammelten Sedimenten, Sanden und Steinen gestaltet wurde. Oft wird das Objekt dann in die Sonne gelegt, deren Wärme das Wachs an manchen Stellen zum schmelzen bringt, damit sich die Schichtungen miteinander verkleben und ihre durchscheinenden Eigenschaften zusätzlich verstärkt werden.

In den Schaufenstern der Galerie Inside waren Werke aus Sri Lanka (Wo der Tee wächst) und ein Schottisches Cuvée zu sehen.

 Nurelia Vorderseite von Alfred Graf

Wo der Tee wächst hält Eindrücke fest von der „gestalteten“ Natur der Teeplantagen in der Kulturlandschaft im Bergland von Sri Lanka bei Kandy und Nuwara Elia sowie Proben des  Erdmaterials auf dem die Pflanzen wachsen. In jahrzehntelanger Arbeit wurden gute Bedingungen für die Kultivierung der Teesträucher geschaffen, die in harmonischen Reihen die Konturen der Landschaft überziehen. Weite Flächen grafischer Muster in denen einzelne Bäume stehen.

In Schottisches Cuvée wurden Elemente schottischer Landschaften zusammengetragen. Dem hellen Kalk - zwischen Edinburgh und Glasgow einem Steinbruch entnommen - stehen kontrastierend Auszüge von Torf und Saft von Beeren aus Moorlandschaften der Highlands und Inseln gegenüber. Der Torf gibt nicht nur als Feuer dem Geschmack der Malts so richtig rauchige Noten sondern auch dem Bildobjekt visuelle mit helleren und dunkleren Braunschattierungen.