Tee-Reise nach Sri Lanka mit Ronnefeldt

Tee-Reise Sri Lanka 2010

Tee-Reise nach Sri Lanka mit Ronnefeldt – Erinnerungen, die bleiben

Es war im Jahr 2010, als wir gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Ronnefeldt nach Sri Lanka aufbrachen – in das Ursprungsland des berühmten Ceylon-Tees. Eine Reise, die uns tief eintauchen ließ in das Herz der Teeproduktion: zu den Plantagen, in die Fabriken, auf die Märkte und bis zur Teeauktion in Colombo. Auch wenn inzwischen einige Jahre vergangen sind, begleiten uns die Eindrücke, Begegnungen und Geschichten dieser Reise bis heute.

Stürmischer Auftakt – willkommen im Land des Monsuns

Gleich zu Beginn zeigte sich Sri Lanka von seiner wilden Seite. Heftige Monsunregen begleiteten unsere Ankunft – ein Naturereignis, das für das Land zwar herausfordernd, aber gleichzeitig lebensspendend ist. Denn nur durch diese Niederschläge kann in Sri Lanka das ganze Jahr über Tee geerntet werden. Für uns bedeutete das: nasse Füße, geänderte Fahrpläne – und die erste Lektion in Sachen Demut gegenüber dem tropischen Klima.

Ayurveda und Elefanten – die ersten Begegnungen

Nach unserer Ankunft tauchten wir zunächst ein in die Welt der Düfte und Heilpflanzen – bei einem Besuch in einem Ayurveda-Garten. Zimt, Nelke, Pfeffer, Kurkuma, Ingwer: Pflanzen, die hier nicht nur als Gewürze, sondern als Heilmittel betrachtet werden. Eine faszinierende Einführung in die botanische Vielfalt der Insel.

Unser nächstes Ziel: das Elefantenwaisenhaus in Pinnawala. Mitten im dichten Grün des Landes werden dort verwaiste Tiere liebevoll betreut. Es war bewegend, die Tiere aus nächster Nähe zu erleben – beim Fressen, Baden und in der Interaktion mit den Pflegern.

Tee-Reise nach Sri Lanka mit Ronnefeldt 2010

Kandy – Kultur, Tee-Geschichte und koloniales Erbe

Die Stadt Kandy im zentralen Hochland ist nicht nur kulturelles Zentrum Sri Lankas, sondern auch ein historischer Ort für den Tee. Im Ceylon Tea Museum lernten wir mehr über die Anfänge des Teeanbaus auf der Insel und die Rolle von James Taylor – dem Mann, der den Tee nach Sri Lanka brachte. Alte Maschinen, historische Fotos und der Duft frisch aufgebrühten Tees machten den Besuch zu einem Erlebnis.

Der botanische Garten von Peradeniya war eine Oase der Ruhe. Riesige Palmenalleen, blühende Orchideen, exotische Baumriesen – ein Spaziergang durch diese Gartenanlage war wie ein Spaziergang durch die Vielfalt der Natur Sri Lankas.

Nuwara Eliya – über den Wolken wächst der beste Tee

Auf über 1800 Metern Seehöhe liegt Nuwara Eliya – die Region, in der die edelsten Ceylon-Tees gedeihen. Das kühlere Klima, die hohe Luftfeuchtigkeit und die nährstoffreichen Böden ergeben eine besondere Qualität. In der Tasse erkennt man diese Tees an ihrer kupferroten Farbe und dem natürlichen lemon flavour – spritzig, elegant, unverkennbar.

Besonders eindrucksvoll war das Teepflücken: Unter Anleitung lokaler Pflückerinnen durften wir selbst Hand anlegen. „Two leaves and a bud“ – so lautet die goldene Regel für hochwertige Tees. Die Fingerfertigkeit und das Wissen dieser Frauen beeindruckten uns tief.

Übernachtet haben wir stilecht im Heritance Tea Factory Hotel, einem ehemaligen kolonialen Fabrikgebäude mitten in den Teefeldern. Schon die Ankunft dort – umgeben von nebligen Hängen und sattgrünen Teebüschen – war ein Erlebnis. Alte Teemaschinen, Holztreppen, schwere Türen: Man fühlte sich wie zurückversetzt in eine andere Zeit. Morgens, beim Blick aus dem Fenster, sahen wir Pflückerinnen in farbenfrohen Saris zwischen den Sträuchern – und spürten, dass wir mitten im Ursprung des Tees angekommen waren.

Fabrikluft und Tee-Kunst – orthodox und industriell im Vergleich

In zwei ganz unterschiedlichen Teeproduktionen konnten wir erleben, wie aus frischem Blattgut trinkfertiger Tee entsteht. In einer orthodoxen Fabrik wurde uns das traditionelle Verfahren Schritt für Schritt erklärt – vom Welken über das Rollen bis zur Fermentation und Sortierung. In einer CTC-Produktion wiederum sahen wir, wie mechanisiert und effizient moderner Teebeuteltee hergestellt wird. Zwei Welten – ein Produkt. Ronnefeldt führt ausschließlich orthodox verarbeitete Tees im Sortiment – CTC-Tees gehören bewusst nicht zum Programm.

Colombo – Teeauktion und Marktleben

Unsere letzte Station war Colombo. In der Hauptstadt wartete ein besonderer Höhepunkt auf uns: die Tee-Auktion. Wir hatten das Glück, diesen traditionsreichen Handel live mitzuerleben – in einem der historischen Auktionssäle, wo jede Woche hunderte Tonnen Tee unter den Augen internationaler Käufer den Besitzer wechseln. Die Atmosphäre war konzentriert, das Tempo hoch, die Gesten knapp – eine faszinierende Welt für sich.

Ein Marktbummel durch das Zentrum rundete unseren Aufenthalt ab. Zwischen Gewürzständen, bunten Früchten und handgenähten Stoffen mischten wir uns unter die Einheimischen – und entdeckten einmal mehr, wie tief Tee in der Kultur Sri Lankas verwurzelt ist.

Ein Tempel, ein Zahn – ein stiller Abschluss

Zum Abschluss besuchten wir in Kandy den Tempel des heiligen Zahns. Eine der bedeutendsten buddhistischen Stätten des Landes. Die Atmosphäre war ruhig und ehrfürchtig – auch ohne Zeremonie ein eindrucksvolles Erlebnis. Spiritualität, Andacht – und eine Ahnung davon, was Tee einst war: ein Getränk der Stille.

Fazit – Mehr als eine Teereise

Unsere Reise nach Sri Lanka war mehr als ein Besuch bei einem Teeproduzenten. Sie war eine Reise zu den Wurzeln eines Produkts, das wir täglich mit großer Selbstverständlichkeit trinken. Ceylon-Tee ist viel mehr als Geschmack – er ist Handwerk, Kultur, Klima, Landschaft und Geschichte. Wir sind dankbar, dass wir diesen Weg mit Ronnefeldt gehen durften. Und jedes Mal, wenn wir einen Hochlandtee aufgießen, sind wir mit einem Gedanken zurück – zwischen Nebelschwaden, Teebüschen und einem leuchtenden Kupferrot in der Tasse.

➡️ Hier geht's zu unseren Ronnefeldt Ceylon-Tees

Michaele Moosbrugger

Michaele Moosbrugger

Ihre Tee-Sommelière mit Erfahrung Michaele Moosbrugger ist zertifizierte Tee-Sommelière. Gemeinsam mit ihrem Mann Harald Moosbrugger, dem Inhaber des Unternehmens, führt sie das Geschäft mit Leidenschaft und Engagement. Gemeinsam mit ihrem Team berät sie mit Neugier, Kompetenz und Begeisterung – sowohl im Ladengeschäft in Dornbirn als auch online. Ihr Leitsatz: "Man wird nicht als Teekenner geboren – aber mit dem Probieren wächst die Lust am Tee." Diese Erfahrung gibt sie gerne weiter.