Portugal bietet dank seiner Lage am Atlantik ein äußerst mildes Klima mit feuchter Meeresluft – ideale Bedingungen für den Teeanbau. In Nordportugal gedeihen die Pflanzen auf fruchtbaren Böden und profitieren von langen, sonnigen Frühjahrsmonaten. Der portugiesische Teegarten Chá Camélia setzt auf Bio-Anbau, sodass reiner Genuss mit nachhaltigen Praktiken verbunden ist.

Tatsächlich brachten portugiesische Händler schon vor etwa 300 Jahren Tee-Pflanzen auf die Iberische Halbinsel. Auf den Azoren gibt es sogar seit 1883 eine etablierte Teeplantage namens Chá Gorreana, die heute noch produziert. Der moderne Anbau auf dem Festland begann jedoch erst vor rund zehn Jahren: 2011 wurde Chá Camélia gegründet und ist heute die erste kommerzielle Teeplantage auf portugiesischem Festland.

Die Gründer sind die Unternehmer Nina Gruntkowski und Dirk Niepoort. Nina Gruntkowski ist von Beruf Journalistin, und Dirk Niepoort entstammt einer bekannten Winzerfamilie. Aus ihrer gemeinsamen Leidenschaft für Tee starteten sie 2011 ein Versuchsprojekt nahe Porto, in das sie ihr Know-how einfließen ließen. Inzwischen hat sich daraus ein professioneller Teegarten entwickelt.

Chá Camélia gilt als Pionier: Es ist das erste Bio-Projekt dieser Art auf dem portugiesischen Festland. Auf dem etwa ein Hektar großen Gelände wurden mittlerweile über 12.000 Teesträucher etabliert, die nach strengen ökologischen Kriterien gepflegt werden. Jeder Arbeitsschritt vom Pflanzen bis zur Ernte erfolgt vorwiegend in Handarbeit – ein deutlicher Qualitätsfaktor und echtes Unterscheidungsmerkmal.

Das Angebot umfasst vor allem innovative Grüntees aus lokalen Blättern und Oolong. Beispielsweise wird der Kintsugi Chá aus der ersten Frühlingsernte zubereitet. Außerdem vertreibt Chá Camélia Spezialitäten wie Florchá, einen milden Kräutertee aus den weißen Blüten des Teestrauchs. Diese Auswahl zeigt die Vielfalt des Anbaus und spiegelt traditionelle Verarbeitungstechniken wider.

Nosso Chá (portugiesisch „unser Tee“) ist ein exklusiver Bio-Grüntee von Chá Camélia. Er besteht aus den zarten Blättern der ersten Frühjahrspflückung und war die erste Ernte von grünem Tee auf dem europäischen Festland. Die Teepflanzen stehen im sogenannten „Land der Kamelien“ an der Nordküste Portugals, und der Tee wird vollständig per Hand gepflückt und nach asiatischer Methode schonend verarbeitet. Geschmacklich überzeugt Nosso Chá mit frischen grünen Noten, natürlicher Süße und einem dezenten Hauch Meeresluft.

Im Teegarten von Chá Camélia stehen Nachhaltigkeit und Handarbeit im Vordergrund. Die Pflanzen werden biologisch kultiviert, ganz ohne chemische Dünger oder Pestizide. Stattdessen sorgen natürliche Aufgüsse und biodynamische Praktiken für gesunde Böden. Die Blätter werden von Hand gepflückt – Blatt für Blatt – um Beschädigungen zu vermeiden und maximale Qualität zu gewährleisten.

Einen großen: Die Besitzer kooperieren eng mit der Morimoto-Familie, die seit Jahrzehnten Tee in Japan produziert. Diese Partnerschaft brachte wertvolles Know-how: Nina Gruntkowski lernte japanische Techniken, und unter Anleitung der Morimotos wurden spezielle gedämpfte Grünteesorten entwickelt. Traditionelles japanisches Handwerk spielt daher eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung.

Portugiesische Grüntees zeichnen sich durch milde, frisch-grüne Aromen aus, oft mit einer leicht salzigen, maritimen Note. Typisch sind zarte Gras- oder Gemüsenoten und eine natürliche Süße. Der Aufguss wirkt insgesamt weich und vollmundig.